Mentale Gesundheit ist heute ein entscheidender Erfolgsfaktor in Unternehmen. Die moderne Arbeitswelt bringt zahlreiche Herausforderungen mit sich: steigender Stress, ständige Erreichbarkeit und hohe Leistungsanforderungen. Diese Belastungen führen nicht nur zu individuellen Problemen wie Burnout, sondern auch zu wirtschaftlichen Einbußen für Unternehmen. Führungskräfte und Personalentwickler*innen spielen eine zentrale Rolle, um Resilienz zu fördern und Burnout vorzubeugen.
Warum mentale Gesundheit in Unternehmen Priorität haben muss
Stress, Leistungsdruck und Unsicherheiten nehmen immer mehr zu. Studien zeigen, dass psychische Erkrankungen wie Burnout eine der häufigsten Ursachen für Arbeitsausfälle sind. Laut dem Fehlzeiten-Report 2023 des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) waren psychische Erkrankungen 2022 für 10,3 % aller Krankmeldungen verantwortlich, wobei die durchschnittliche Ausfalldauer pro Fall 29,6 Tage betrug. Diese Zahlen verdeutlichen, dass psychische Belastungen nicht nur ein individuelles Problem, sondern auch ein wirtschaftlicher Faktor sind.
Die Pronova BKK berichtet in ihrer Studie „Arbeiten 2023“, dass knapp 90 % der Beschäftigten stressauslösende Faktoren in ihrem Arbeitsalltag erleben. Besonders betroffen sind jüngere Mitarbeitende, die nahezu durchweg Stressfaktoren wahrnehmen. Unternehmen müssen diesen Entwicklungen gezielt entgegenwirken, um ihre Mitarbeitenden langfristig zu schützen und ihre Leistungsfähigkeit zu erhalten.
Die Rolle von Führungskräften und Personalentwickler*innen
Führungskräfte sind Schlüsselakteure, wenn es darum geht, ein gesundes Arbeitsumfeld zu schaffen. Sie beeinflussen nicht nur die Arbeitskultur, sondern können durch ihr eigenes Verhalten auch als Vorbilder für resilientes Handeln dienen. Eine offene Kommunikation und regelmäßige Gespräche mit Mitarbeitenden sind essenziell, um Stressfaktoren frühzeitig zu erkennen.
Personalentwickler*innen sind gefordert, nachhaltige Maßnahmen zur Förderung der mentalen Gesundheit zu implementieren. Dazu gehören unter anderem Resilienztrainings, flexible Arbeitsmodelle und Angebote zur Stressbewältigung. Zudem können sie Führungskräfte dabei unterstützen, ihre Rolle im Bereich der Burnout-Prävention besser wahrzunehmen.
Prävention von Burnout: Strategien und Maßnahmen
- Offene Unternehmenskultur: Eine wertschätzende Kommunikation fördert das Vertrauen im Team und reduziert Stress. Führungskräfte sollten regelmäßige Gespräche nutzen, um Herausforderungen und Überlastung frühzeitig zu adressieren.
- Resilienztrainings und Coachings: Spezielle Programme zur Resilienzförderung helfen Mitarbeitenden, besser mit Stress umzugehen. Diese können durch interne oder externe Expert*innen umgesetzt werden.
- Förderung von Work-Life-Balance: Flexible Arbeitszeiten, Homeoffice-Optionen und klare Regelungen zur Vermeidung von Überstunden tragen dazu bei, die Balance zwischen Berufs- und Privatleben zu erhalten.
- Gesundheitsorientierte Führung: Führungskräfte, die selbst auf ihre mentale Gesundheit achten und offen über Stress sprechen, schaffen ein Vorbild, das Mitarbeitende motiviert, ähnliches zu tun.
Best Practices aus der Praxis
Ein Vorzeigeprojekt ist das Resilienzprogramm der DAK-Gesundheit. Es umfasst Workshops zur Stressbewältigung sowie eine digitale Plattform, die Mitarbeitenden Zugang zu psychologischer Beratung bietet. Die Ergebnisse zeigen, dass krankheitsbedingte Fehlzeiten um 15 % reduziert und die Mitarbeitermotivation signifikant gesteigert werden konnten.
Ein weiteres Beispiel ist die Einführung eines „Resilienz-Kontos“ bei einem deutschen Unternehmen, das Mitarbeitenden zusätzliche freie Tage oder finanzielle Unterstützung für Gesundheitsmaßnahmen gewährt. Solche Maßnahmen wirken sich positiv auf die Motivation und langfristige Bindung von Mitarbeitenden aus.
Fazit
Resilienz und mentale Gesundheit sind zentrale Erfolgsfaktoren in der modernen Arbeitswelt. Führungskräfte und Personalentwickler*innen tragen die Verantwortung, ein gesundes Arbeitsumfeld zu schaffen und Burnout vorzubeugen. Mit gezielten Maßnahmen wie offenen Kommunikationsstrukturen, Resilienztrainings und einer verbesserten Work-Life-Balance können Unternehmen nicht nur ihre Mitarbeitenden unterstützen, sondern auch langfristig erfolgreich bleiben.
Werden Sie aktiv und machen Sie mentale Gesundheit zu einer Priorität in Ihrem Unternehmen. Ihr Engagement zahlt sich nicht nur für die Mitarbeitenden, sondern auch für die Zukunft Ihrer Organisation aus!
Quellen:
- Pronova BKK, "Arbeiten 2023“
- Wissenschaftliches Institut der AOK (WIdO), "Fehlzeiten-Report 2023"
- Institut für Betriebliche Gesundheitsberatung (IFBG) & Techniker Krankenkasse Studie: “#whatsnext2022"
- DAK-Gesundheit, "Psychreport 2023"